Führungspersonal der Casinos Austria im Fokus

Auch wenn es nicht verwundern würde, aber dieses Mal geht es in puncto Casinos Austria, kurz CASAG, mal nicht um Korruption, windige Abmachungen oder sich fortsetzende Umsatzeinbrüche. Dieser Tage dreht sich vielmehr alles um die Besetzung der Führungsetage, um deren Gehälter und ein Blick auf die näheren Umstände lohnt sich auch für Otto Normalspieler. Es ist erstaunlich, was die Leute in den höchsten Positionen so verdienen, schließlich wird beim Thema Spielautomaten gern von Spielsucht Gefahren, von Jugendschutz und mehr geredet, allerdings stets nur in Bezug auf die nicht staatlichen Anbieter, während die CASAG Angebote genauso wie der in Österreich unter Artenschutz stehende Novomatic Konzern solche negativen Verwerfungen angeblich ausschließen können.

Ausschreibungen statt dynastischem Prinzip?

Was nun in der Demokratie langsam ankommt, das Beharren der Herrscher in der Position wie beispielsweise gut zu besichtigen in Deutschland bei der CDU der Angela Merkel, ist in der Wirtschaft schon immer normal, nämlich Posten ohne sonderliche Sichtung möglicher anderer Kandidaten einfach weiter zu verlängern. So befindet sich bei der CASAG der umtriebige Herr Karl Stoß im Vorstand, er ist Generaldirektor und das schon seit 2007! Jedes Jahr wurde anstandslos verlängert, das Gehalt stieg zudem zuverlässig.

Dieses Mal könnte es aber anders kommen. Die Übernahmeschlacht mit Novomatic und den tschechischen Milliardären, diverse Skandale mit Vorteilsnahmen, die Auseinandersetzung mit Gerichten – natürlich kann man das alles als vorzügliche Defensivmaßnahmen des Herrn Stoß sehen, loben und weiter im Tagesgeschäft verfahren. Man kann aber auch sagen, dass die Herren in der Führungsetage den Konzern in die Pleite reiten, das Image zerstören und sich dabei wie waschechte Pharaonen aufführen, ohne Sinn für Regeln und Anstand. Deshalb könnten Personalausschuss und andere noch einflussreiche Stellen dieses Mal auf eine Ausschreibung drängen und zumindest mögliche Alternativen ins Auge fassen.

Was verdienen die Leader der CASAG?

Mit gut einer halben Million Euro ist Karl Stoß als Direktor üppig ausgestattet, zumal auch noch mehrere Bonuszahlungen dazukommen. Da werden schon mal Prozente vom Gesamtergebnis einzig und allein an diesen Mann ausgezahlt, auch gibt es Prämien, wenn bestimmte Ertragsziele erreicht sind. Das ist ja längst nicht alles, denn im Ruhestand wird der ehemalige Chef dann gleichfalls eine halbe Million Euro bekommen plus die gesetzliche Pension, die in seinem Fall nicht niedrig ausfallen wird.

Nun gilt es abzuwarten, was die neuen Anteilseigner wie eben Novomatic zu der Sache sagen. Auch die Tschechen werden sich positionieren, sie halten immerhin 11 Prozent der Casinos Austria. Und sie werden weiterkaufen, weil hier im Gegensatz zur Firma Novoline die Gerichte in Österreich keine Probleme sehen. Sind die Tage des Herrn Stoß und seiner Apologeten gezählt oder gibt es auch dieses Jahr wieder eine üppige Vertragsverlängerung?