Deutsche Automatenwirtschaft mit Bestandsaufnahme in Hessen

Nun ist ja schon eine ganze Weile bekannt, dass Spielautomaten in Deutschland unter Beschuss stehen, doch die deutschen Automatenwirtschaft bezieht erst seit Kurzem so richtig Stellung. So sind beispielsweise in Hessen weit mehr als tausend Spielotheken in Gefahr und deren Schließung soll nach Auffassung der Lobbygruppe zumindest in Teilen verhindert werden. Die Vorwürfe, nach denen die Slot Betreiber nichts tun würden für den Schutz der Spieler, möchte man mit dem Ausweis zahlreicher Qualitätssiegel und Zertifikate ausräumen. Auch Klagen sind geplant, aber ist das nicht etwas zu spät?

Spielsucht als Einnahmequelle?

Diesen Vorwurf muss sich die Automatenwirtschaft gefallen lassen und dagegen bezogen die Sprecher jüngst energisch Stellung. Man stehe dem biometrischen Einlass, Prüfsiegeln oder auch einer ständigen Weiterbildung der Mitarbeiter in puncto Kontrolle und Aufsicht sehr offen gegenüber und akzeptiere entsprechende Regulierungen. Zugleich ist es jedoch nicht hinnehmbar, dass rund zweitausend Leute ihre Arbeit verlieren sollen, nur weil die deutsche Politik beim Glücksspiel pure Ideologie und keinerlei Realismus als Richtschnur betrachtet. Schon jetzt, im August 2017 und damit gerade einmal wenige Wochen seit der verschärften Gesetzeslage, hätten rund 150 Slot Buden schließen müssen und das könne die Branche gerade mit Blick auf die Angestellten nicht hinnehmen.

Slot Machines in Hessen ohne Chance?

Schon seit gut 5 Jahren gilt eigentlich eine schärfere Regelung, die aber noch ausgesetzt blieb und besonders der Abstand von wenigstens 300 Metern zwischen den Etablissements macht in den gedrängten Baulagen der Innenstädte Schwierigkeiten. Auch gibt es Hinweise, diesen Abstand auf gleich mal 500 Meter auszuweiten, wofür wohl vor allem die Grünen in der Landesregierung von Hessen kämpfen. In der Folge käme es zur Schließung fast aller Spielotheken, mindestens jedoch 90 Prozent und das ist nicht akzeptabel. Die einseitige Konzentration auf geographische Aspekte verkennt vielmehr den Umstand, dass sich die Betreiber bei den Slots sehr Wohl Gedanken machen und auf den Spielerschutz achten.

Zugleich ist davon auszugehen, dass sich die Zocker Szene nur verlagert, etwa in Kneipen und vor allem in das Internet und die dortigen Online Casinos. Vom Schutz der Spieler zu faseln ist damit pure Heuchelei in der Politik, da es für diese Verlagerung keinerlei Konzept gibt. Und so sind weitere Klagen vor Gericht zu erwarten. Geprüft werden müssen aber auch verschiedene Eil Verfahren, Sondergenehmigungen und überhaupt alle Konzession an den verschiedenen Standorten in Hessen, was eine Zeitlang dauern dürfte. In der Summe können Spieler im Herzen Deutschlands wohl davon ausgehen, dass gut die Hälfte der heute verfügbaren Spielhallen für immer wird schließen müssen.