Spielsucht durch Online Casinos: Neue Kampagne soll helfen!

Bis dato ist noch gar nicht erfasst, welchen Impact eigentlich Online Spielhallen auf das Verhalten der Zocker haben und ob sich nicht die gefürchtete Spielsucht noch schneller und umfassender entwickeln kann als bisher gedacht. Die großen Summen im Internet, die immense Auswahl und die vielen verlockenden Angebote lassen einige Spieler straucheln, die verzocken ihr ganzes Hab und Gut und die alten Probleme aus den Spielotheken scheinen im Netz noch viel stärker. Um Prävention und eine wirklich verlässliche Absicherung der Spieler auch finanziell zu garantieren, gibt es nun eine neue Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, an der sich zahlreiche Online Casinos mit Spenden beteiligen.

Deutsche Anbieter mit sechsstelliger Summe

Offenbar haben Gauselmann und Konsorten ein schlechtes Gewissen, zumindest könnte man so deren Gebaren verstehen, sich nun mit hohen finanziellen Spenden an der Kampagne gegen Spielsucht zu beteiligen. Die Bundeszentrale ist bekanntlich schon immer präsent gewesen in den Kneipen und Spielotheken und möchte das nun auch deutlicher im Internet tun, wohlwissend, dass es sich dabei um den Gipfel absurder Entwicklungen rund um das Glücksspiel handelt.

Ist die Politik schuld an der Spielsucht?

Könnte man durchaus so sagen, denn die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird wohlgemerkt in einem Feld agieren, den Online Casinos, das nach Auffassung der Politik gar nicht existiert. Im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrages jedenfalls wurde über Internetspielhallen nicht gesprochen, es gibt keine Regeln, keine Lizenz, keinerlei Beschäftigung mit einem Thema, das im Gegenzug für Millionen von Spielern in Deutschland sehr wohl eine große Rolle spielt! Es kann also nicht seyn, was nicht seyn darf? Wozu dann die Kampagne?

Auch der Dachverband der Deutschen Automatenwirtschaft ist bei der Aktion natürlich dabei, wobei man hier zweigleisig fahren muss: Spielsucht ist ein Problem, klar, aber immer auch ein bisschen Geschäftsgrundlage für die betreffenden Unternehmen und Casinos und so möchte man beim DAW zusätzlich das Image verbessern. Es wird dazu beispielsweise eine Hotline finanziert für Spieler, die mit dem Zocken Probleme haben, und die dafür zur Verfügung gestellten Summen scheinen sich tagtäglich zu lohnen. Wer anruft, der wird mit kompetenten Suchtberatern vermittelt, die gegebenenfalls an Experten weitervermitteln und so handelt es sich nicht nur um eine Art Sorgentelefon, sondern um konkrete Hilfe im Fall der Fälle. Dank der Spenden jedenfalls kann die Anti – Spielsucht Hotline weiterbetrieben werden, gleich mal für die nächsten vier Jahre und angesichts der sich ausbreitenden Online Casinos ist das natürlich eine gute Sache.